Zitat von ToteSeele im Beitrag #2
Hach mir gehts grad so richtig mies. Der gedanke an suizid gibt mir irgendwie kraft.
Es wäre soo schön es jetzt zu beenden. Aber noch sind es nur gedanken.
Hey Tote Seele,
vermutlich kennt jeder hier den Gedanken an Suizid. Ich bin jedesmal erstaunt, wenn mir "draußen" jemand erzählt, er oder sie habe noch nie diesen Gedanken gehabt.
Zur Sache. Der Gedanke gibt dir irgendwie Kraft? Ich denke manchmal, das ist nur eine Überlebensstrategie meiner Psyche. "Falls du deinen Problemen nicht standhalten kannst, kannst du dich ja immer noch vorzeitig von dieser Welt verabschieden." Ich denke, der Gedanke hilft, durchzuhalten.
Eine wichtigere Frage an dich ist mir: Warum fühlst du dich mies? Warum fühlst du dich nicht richtig gut? Wer entscheidet darüber? Irgendjemand anders oder du selbst?
Das was dich mies fühlen lässt, sind deine Gedanken. Sie wissen, wie sie dir das Leben zur Hölle machen können. Sie sorgen dafür, dass du nicht in dem Moment bist, denn man "JETZT" nennt. Deine Gedanken setzen dich in die Vergangenheit (z. B. Schuldgefühle) oder in die Zukunft (z. B. Ängste). Und schon fühlst du dich mies.
Wir haben uns dran gewöhnt, uns auf etwas oder über etwas zu freuen. Einfach nur in sich zu ruhen und das Gefühl inneren Friedens und innerer Freude zu haben, ist nur wenigen vergönnt. Ich will einer der wenigen sein - definitiv.
Werde ich nie ohne Gedanken an Suizid sein? Im Gegenteil - ich glaube, sie werden mein Leben lang immer wieder und zu allen pasenden wie unpassenden Gelegenheiten auftauchen. Aber ich brauche ihnen nicht mehr die Bedeutung geben, die ich ihnen in der Vergangenheit gegeben habe. Gedanken kommen und gehen wie die Wolken am Himmel. Lass sie vorbeiziehen und frage dich, was du wirklich willst.
Ich weiß, was du wirklich willst: glücklich sein. Nur dafür bist du in diese Welt gekommen. Das Glück liegt nicht außerhalb von dir, sondern in dir drin. Fühle den Durst und dein Durst kann gestillt werden. Sind das nicht gute Nachrichten?
Mies fühlen ist schnell passiert in der Welt, in der wir leben. Deshalb hatte auch ich mit Anfang 20 für mich rausgefunden: Diese Welt hat mir nichts zu bieten, für das sich zu leben lohnt.
Dazu stehe ich noch heute. Mit einem entscheidenden Unterschied: heute weiß ich, dass es auch noch eine Welt gibt, für die sich sehr wohl zu leben lohnt - die Welt in mir. Es gibt ein Herz in mir und die Welt meines Herzens zu entdecken gibt mir eine Wertschätzung fürs eigene Leben, die ich noch nie gehabt habe.
Religiös angehaucht? Bin mit 17 sehr bewusst aus der "christlichen" Kirche ausgetreten. Heute gefällt mir der Satz vom Dalai Lama ernorm gut: "My religion is very simple, my relgion is kindness."
Lieben Gruß
Merlin
Antworten
Besucher
Forum Statistiken
