Wer kämpft kann verlieren wer nicht kämpft hat schon verloren.
Lasst uns zusammen kämpfen :)! |
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(M) eine Geschichte
in Lebensgeschichten 08.10.2012 01:20von Lichtfee • 117 Beiträge | 3750 Punkte
Was ich noch so weißt aus meiner Kindheit.. ich werde es versuchen nieder zu schreiben (:
Manches habe ich auch nur gehört. Aber ich denke es ist wahr. Ich hoffe es ist nicht zu Chaotisch ..Klingt auch beschissener als sonst wie ich sonst schreibe. Entschuldigt.
2 Tage vor Weihnachten bin ich geboren, 4 Wochen zu früh und mit einem Leistenbruch. Laut Mama war ich ein sehr ruhiges Baby, habe nur geschlafen und gegessen. Selbst dazu musste sie mich immer wecken. Kann ich natürlich nicht beurteilen. Das erste Jahr hat sie sich wohl noch gekümmert. Mein Gott ich war ja noch ein Baby, doch dann laut meiner Tanten, meinem Onkel und der Mutter meiner Mutter änderte es sich schlagartig. Ich meine Mutter war Jung 21 Jahre als sie mich bekam.. Sie wollte auf Partys Freunde Treffen und so was eben. Meine Tante S. (zu der ich immer eine sehr gute Bindung hatte..) Passte oft auf mich auf und wollte mich als Kind auch zu sich nehmen (weiß ich auch nicht ^^) Aber das könnte die heutige Bindung erklären, wenn sie als Kind so oft aufgepasst hat.
Als ich fast 4 Jahre alt war, kam mein Bruder L. auf die Welt.. ein süßer Kerl war der kleine. Aber mit dem wurde es nicht besser. Ich wurde in die Ecke gedrängt, alle Aufmerksamkeit galt meinem Bruder, etwas was ich früher nicht verstehen konnte. Ich weiß noch wie ich anfing gegen Wände zu rennen, mich zu beißen, mir an den Haaren zu ziehen.. (heute glaube ich, ich wollte gesehen werden) Spielzeug besaß ich als Kind nicht viel und ich wohnte im Dreck. Die Wohnung meiner Eltern versank beinahe darin.. (Sieht man auch auf Fotos, ich schäme mich dafür, heute wo ich es kann) Im Kindergarten haben mich immer alle gehasst, ich wurde gehänselt und ausgegrenzt.. und wenn so Elternnachmittage waren kam meine Mutter nie..Ich war immer die einzige die dann mit einer Erzieherin basteln musste.. Mama hat immer Lucas in den Arm genommen aber mich nie.. Einmal stand ich vor und habe aufgestampft und gesagt „Du liebst mich nicht..“ sie meinte wie ich auf so eine bescheuerte Idee kommen würde und das ich aufpassen soll was ich sage.. „nie nimmst du mich in den Arm..“ darauf hin hatte ich eine sitzen .. und wurde ins Bett geschickt.
Mit ca. 5 Jahren passte mein Onkel auf mich auf (ich hasse hin..)Er badete mich immer und immer wieder.. dabei konnte ich das schon ganz alleine. Auch hat er immer zu geguckt wenn ich gespielt habe.. Aber was dort in oder nach der Badewanne geschah ich weiß es einfach nicht mehr.. aber ich habe immer ein komisches Gefühl wenn ich daran denke..
Als ich kleiner war haben sie mich oft alleine gelassen.. Da habe ich immer Cornflakes gegessen und Wiki geschaut. Mittags legten meine Eltern sich immer hin. Einmal wollte mein Bruder eine Orange und nahm das Messer .. ich wollte es ihm entreißen doch ich kam zu spät er hatte sich geschnitten und brüllte los. Ich schnapte ihn rannte ins Bad und hielt seinen Finger unter Wasser versuchte ihn zu beruhigen, doch er lies sich einfach nicht beruhigen. Ich hüpfte auf einem Bein schrie "Feuer, Feuer.." und tat als ob ich mir auch weh getan hatte, aber es halt nichts. Mama kam angerannt. Schrie mich an "Was hast du nur wieder gemacht.." Scheuerte mir eine und schickte mich ins Bett. Früher habe ich immer das innere aus der Decke genommen.. irgendwann warf sie mir eine Zeitung vor die Füße.. und ich musste unter dieser Schlafen.. das war so kalt und es knisterte bei jeder Bewegung..
Ich war oft bei meinen Großeltern mütterlicher Seits..Ich habe sie geliebt.. ich weiß nicht wie viele Nächte ich dort, auch mit meiner Cousine S. (sie ist 3monate Älter) verbracht habe. Ich erinnere mich an so schöne Dinge.. Mein Opa J. er war so ein lieber Mann. Einmal setzte er mich und S. auf einen Schrank, ich quietschte und lachte vor Freude, doch meine cousine fing an zu weinen, da nahm er und schnell wieder runter.. Auch hat er mich immer geärgert das meine Oma ein hässlicher schwarzer Vogel wäre.. Da habe ich immer geschimpft. Opa hat sein Ei immer im ganzen runter geschluckt, Abends trank er ein Bier.. und zum Früchstück aß er Lachsersatz..wie auch immer es sich schimpft.. Ich habe ihn sehr geliebt. Alle haben ihn geliebt.
Als ich 5 Jahre alt. Lernte ich wohl auch meine Anderen Großeltern Väterlicher Seits kennen (weiß ich nur aus Erzählungen) meine Eltern hatten ihnen 5 Jahre verschwiegen das es mich und meinen Bruder gab. Damals ist Tante S. zu ihnen gegangen und hat ihnen ein Foto von mir und L. gezeigt. Oma sagt immer als sie mich kennen lernte konnte ich nicht einmal malen, dabei war ich schon 5... und kam auch bald in die Schule. Sie brachte es mir bei. Viele schöne Bilder habe ich mit meiner Oma gemalt..
Ich wurde eingeschult. Ich habe die Schule immer gehasst. Ich hatte dort keine Freunde. Ich war laut, ungeduldig und prügelte mich in den Pausen mit den Jungs. Doch in der 2 Klasse kam ein Mädchen zu uns in die Klasse.. Jenny... sie wurde meine Beste Freundin. Auch hat sie mich immer in Schutz genommen. Als ich krank war brachte sie mir die Hausaufgaben. In der Schule teilte sie ihr Brot mit mir.. Früher war ich in der Garten- AG dort haben wir auch immer gekocht.. ich konnte keine Kartoffeln schälen, da haben sie mich ausgelacht. Daraufhin habe ich heimlich in meinem Zimmer geübt. Früher hat Papa mich immer zu Oma gebracht dort habe ich dann gegessen und bin zu Schule gegangen (waren 5 minuten..) Und Mittags hat Oma mich abgeholt und mit mir Hausaufgaben gemacht.
Als ich 7 Jahre alt war zogen wir dann dort hin.In Oma's Haus.. doch mein Zimmer war im Keller, dort lag eine Matraze und ich glaube ein Schrank stand dort. Die Wände waren weiß .. und dort war Schimmel. Mein einziges Spielzeug war ein Barbiehaus.. Oben hatten meine Eltern ihr Schlafzimmer und einen kleinen begebaren Kleiderschrank, dort lag die Matraze auf der mein Bruder schlief, heute sage ich immer er schlief im Schrank, tat er ja auch. Irgendwann bekam auch er ein Zimmer im Keller.. auch dort war Schimmel, aber er hatte ein tolles Hochbett, doch Abends schlich er sich immer in mein Bett. Und als ich dann lesen konnte bzw. wollte habe ich ihm immer was vorgelesen. Als er älter wurde und nicht mehr in meinem Bett schlafen wollte. Las ich ihm an seinem was vor und deckte ihn zu und einen Gute-Nacht-Kuss bekam er auch immer. Wir waren auch einmal in Urlaub da habe ich gelernt ohne Stützräder zu fahren, ich habe einfach ein Rad ohne Stützräder genommen und bin losgefahren.. Mama hat es nicht gesehen..
In der 3 Klasse dann.. Ich weiß es noch.. Jenny kam verheult zu mir gelaufen und meinte sie müsse mir etwas sagen .. was ich darauf hin hörte verschlug mir den Atem.. Sie würde weg ziehen nach Canada. Ich war so traurig. Sie war meine einzige Freundin.. und sie würde weg ziehen. Ich habe tagelang mit keinem mehr geredet, doch dann kam der Tag wo sie das letzte Mal in die Schule kam. Mir schenkte sie 2 Bücher beide hatten mit Religion zu tun.. Und ein paar Fotos. Ich habe an diesem Tag nicht geweint überhaupt habe ich danach niemals mehr wegen ihr geweint. Ich durfte es nicht. An dem Tag vor ihrer Abreise saß ich in meinem Zimmer und weinte und weinte. Irgendwann kam meine Mutter runter und meinte was ich so rumheulen würde.. Es gäbe doch keinen Grund. Ich erzählte ihr das ganze und hoffte sie würde mich trösten doch sie tat genau das Gegenteil. Sie fragte mich ob ich schwach sei und warum ich einem Menschen nach weinen würde.. Sie sagte Menschen die weinen werden immer fertig gemacht „Darum darfst du nicht weinen mein Kind..“ Daran habe ich mich gehalten. Doch ab da wurde jeder Schultag schlimmer. Ich hatte aufgehört mich mit anderen zu Prügeln, aber nun verprügelte sie mich oder spuckten mir ins Gesicht. Ich habe sie so sehr gehasst. Sie traten auf mich ein.. schlugen mich bis ich am Boden lag. In der 3 war eine Zirkus vorstellung ich war so stolz, doch auch die sah Mama sich nicht an. Tante A. Kam... wenigstens einer.
Mit 9 Jahren (Anfang der 4) kurz vor meiner Kommunion starb Opa J. An Krebs.. Ich durfte ihn nicht besuchen..schon eine lange zeit durfte ich ihn nicht mehr sehen.. Und auf einmal sagten sie mir er sei Tod. Ich konnte es nicht glauben.. Er war mein Halt gewesen. Mein lustiger Opa war Tod, der wegen dem ich Lachen konnte..An dem Tag haute ich mir meinen Zeh.. an der Marmortreppe ein, extra. Er war angebrochen. Eine Woche später sprang ich von meinem Bett und brach mir den anderen Zeh an. Zu erwähnen ist noch das mein Bruder C. auf die Welt kam, mit der Aussage.. „der ist für Oma und Opa..“ Ich durfte C. niemals auf den Arm nehmen .. oder ihn gar ansehen.. Mama hatte Angst das ich ihm weh tue. Ich habe auf L. immer so drauf gehen. Mama sagt ich wollte ihn töten. Trotzdem liebte ich auch C. Ich war auf der Beerdigung meines Opas alle haben geweint, aber ich habe nicht geweint, Mama hat auch nicht geweint.. Opa wurde verbrannt. Oma hat viel geweint. Doch ich fühlte nichts.. Mitte des Jahres kam ich dann in eine Kinderklinik dort wurde ADHS festgestellt ich bekam erst Medikenet dann Ritalin ..8 Jahre nahm ich es. Wegen der Klinik konnte ich meine Fahrradprüfung nicht machen.. Ich war Monate in der Klinik, heute frage ich mich ob ich nur wegen dem ADHS dort war ich weiß es nicht mehr. Als mein Opa starb, starb mein Lachen, meine Freude. Ich lachte gar nicht mehr.
Wenn ich und L. Scheiße gebaut hatten oder Laut waren mussten wir manchmal von morgens bis abends in der Küche sitzen, dort waren so _meta_llstühlen mit einem Lochmuster im Sitz .. am Abend hatte ich immer Löcher im Po. Wir durften nicht sprechen und wenn doch kam Mama und schrie uns an. Des selbe passierte wenn wir draußen spielten. Und manchmal musste L. sich mit dem Rücken zu mir setzen.
Dann kam die weiterführende Schule.. sie war der blanke Horror. Leute aus meiner Grundschulklasse wechselten mit dort hin.. und machten mich auch dort weiter fertig. Es war so schrecklich. Ich fing an mir blaue Flecke zu schlagen, ich war aggressiv, meinen Bruder gegenüber (heute tut es mir sehr Leid..) und in der 6 lief ich das erste mal zu I. aus meiner Klasse. An dem Morgen hatte ich meinem Vater 50 Euro geklaut.. ich weiß nicht warum ich das tat.. Ich war keine schlechte Schülerin noch nicht.
Doch in der 7. fing ich an zu schwänzen ich hielt das nicht mehr aus. Meine Mutter hörte mir nicht zu sie ignorierte Blaue Flecken und alles, den auch sie schlug immer wieder mal zu...
Irgendwann kamen die Briefe vom Schulamt (weiß gerade nicht wie es heißt..) Mama versteckte sie damit Papa es nicht mitbekam..Ich versprach ihr immer wieder hinzu gehen. Aber ich konnte einfach nicht. Sie haben mich so sehr geärgert.. Wegen meinem Aussehen.. Ich musste immer das tragen was Mama mir kaufte, außerdem war ich Pummelig und hatte einen Jungsschnitt, ich wollte immer lange Haare, doch Mama verbot ist, noch heute heule ich beim Haare schneiden .. Auch wusch ich meine Haare nicht regelmäßig oder duschte.. Mama hatte es mir nie gesagt/gezeigt
C. war immer bei Oma.. Sie wohnte ja unter uns. Er rief sie Mama.. kuschelte mit ihr, bekam dort sein Zimmer. Sie kaufte ihm alles was er wollte. Er bekam alles.. Aber nur von Oma und Opa. Heute ist C. nicht gerne oben, das erste was er ruft ist Oma. Er isst nicht gerne oben, auch darf Mama ihn nicht anfassen.
Doch L. und ich bekamen immer für alles den Ärger. In der Küche sitzen oder als Strafe das Bad mit der Zahnbürste putzen war die Strafe (damit die Fugen weiß bleiben..) Meine Mutter tat uns immer so viel zu Essen auf.. das wir es nicht schaffen aus zu essen, doch wir mussten sitzen bleiben bis der Teller leer war. Das waren harte Zeiten. Hin und wieder rastete ich aus. Dann musste ich auch in der Küche sitzen und Papa schrie rum.. dann saß er sich an seinen Schreibtisch machte Musik an.. er wurde ruhiger, ich wurde ruhiger. Am Wochenende schloßen Mama und Papa die Tür ab .. und stellten uns das Essen in Dosen vor die Tür.
Das schwänzen zog sich bis in die 9 Klasse in der Zwischenzeit war das Jugendamt darauf Aufmerksam und Herr K. brachte mich morgens zu Schule, doch auch dort lief ich weg. Irgendwann bekam ich eine Frau.. der fing ich an zu erzählen.. ich erzählte das sie mich zu Hause zu schlugen und nicht liebten. Aber ich wurde nicht gehört. Mama ist die Perfekte Schauspielerin. Wenn die kamen um es zu kontrollieren.. war Mama immer die liebste Frau der Welt, doch so bald sie weg waren wurden sie eiskalt.. Ich kam in Therapie..bei Herr R. ein lieber Mensch.. Aber auch er konnte nicht viel für mich tun. Irgendwann machten sie einen Termin das ich in eine geschlossene kommen (wegen dem Schwänzen)
Eines Tages bestand das Jugendamt darauf das mein Papa (Mama hatte ihm die Gespräche verschwiegen) dabei war und auch mein Zimmer wollten sie sehen. Sie sagten es könne so nicht weiter gehen und setzen meinen Eltern eine Frist von 2 Wochen in der sie mein Zimmer fertig machen sollten, das tat mein Vater.. Er war schockiert was er alles erfuhr.. und verlangte einen Schulwechsel.. (zu dem es aber erst später kam) Und ich bekam ein schönes neues Zimmer.. hatte endlich eine Tür.. und kein Schimmel mehr an den Wänden.. doch mein Bruder musste immer noch in der Scheiße leben...
Eines Tages ich hatte schon mit dem Ritzen angefangen .. wollte Oma das ich Sachen anprobierte ich stellte mich an.. ich konnte das nicht sie konnte meine Arme ja nicht sehen ..Doch auch dort musste ich so lange in der Küche sitzen bis ich ihr sagte was Sache sei. Sie schwieg, rief meinem Papa der war schockiert..Und ja..Mehr passierte auch nicht..
Im Herbst vor 3 Jahren sagte ich wolle mich umbringen. Ich weiß noch wie ich nach Hause kam.. und Mama sagte „essen, setzen, Handy abgeben..“ Hm.. sie brachten mich in die Geschlossene.. auch dort war ich bei meinen Mitmenschen nicht sehr beliebt.. aber auch diese Zeit überstand ich, geholfen hat es nichts. Meine Mutter vergass meinen Geburstag und kam am Tag drauf als Trost mit einer Tafel Schokolade wieder. Dort sah ich wie man sich „richtig“ ritzt und auch dies wurde schlimmer. Weihnachten fuhr ich nur ein Tag nach Hause. Mein Papa kam jedes Wochenende in die Klinik mit meinen Brüdern, wir spielten Tischtennis, gingen Spazieren oder essen. Er kümmerte sich wenigstens ein bisschen. Ich hätte die Möglichkeit gehabt am Wochenende dorthin zu fahren, aber ich wollte nie. Die Therapeutin stand auf der Seite meiner Mutter, Papa war bei Gesprächen nie dabei. Irgendwann kam das Thema Wohngruppe auf.. Meiner Mutter schrie sofort ja.Mein Papa setzte sich dafür ein das es nicht passierte. Auch kümmerte er sich um den Schulwechsel, am Ende der Klinik hieß es .. ich würde in eine Wohngruppe kommen wenn ich noch einmal schwänzte..Eine zeit lang ging das alles gut..
Ich wechselte die Schule, fand Freunde.. meine Noten wurden schlagartig gut. Doch zu Hause waren die Probleme groß. Das JA glaubte mir nicht. Ich fing an zu erzählen das Papa mich missbrauchte.. Sie kannten ihn nicht so gut.. darum dachte ich tuen sie dann mehr, aber auch da passierte nichts außer das ich daheim ärger bekam. Ich wurde ignoriert.. Bekam für alles die Schuld.. ich hielt das alles kaum aus. Ich war so verdammt alleine, mit dem Hass auf sie auf mich.Es wurde alles so schlimm..Zwischenzeitlich packte meine Mutter 3-mal meine Tasche und wollte das ich gehe..
Dann schwänzte ich .. die letzten Beiden es war Chemie.. Ich wusste was ich damit auslöste. Und heute hasse ich mich dafür.. Es kam so wie sie es sagten. Ich sollte in ein Betreutes wohnen.. Ich schaute mir eins an und wurde genommen. Ende Mai war meine Aufnahme.. Ich fuhr von zu Hause fort.. Papa sprach kein Wort... Meine Brüder verabschiedeten sich nicht..Am Ziel angekommen sagte mein Vater nur du hast was du willst, werde glücklich .. das waren seine letzten Worte für 2 Jahre.. Mama kam noch mit rein.
Auch sie meldete sich danach Wochen lang nicht. Auf der neuen Schule kam ich nicht zurecht ich wurde gleich ausgegrenzt. Ich verschloss mich, in der WG redete ich nicht. Ich ritze und ritze und stellte alle Möglichen Dinge an. Aber irgendwie war alles egal. Meine Familie redete nicht mehr mit mir. Ich bekam für alles die Schuld. Mama kam nur wiederwillig zu dem Jugendamtgespräch in der WG und auch da gab es immer wieder nur Zoff und Geschreie..Ich rastete regelmäßig aus.. schlug gegen meinen Schrank..und tat alles mögliche.. 1 Jahr dauerte es bis ich das erste mal nach Hause fuhr und es war der Horror. Bei Gesprächen sagte ich meiner Mama immer wieder was sie falsch machte.. aber sie sah es nicht..Als ich damit aufhörte, hörte auch der Streit auf.
Papa sprach bei Besuchen zu Hause nicht mit mir. Das ist das was mich bis heute am meisten Belastet. Er war immer da. Ich sprach mit ihm über Jungs. Er nahm mich mit zum Einkaufen .. und er machte einfach alles.
Der Kontakt wurde immer schwieriger.. Sie schlug wieder zu ..Und alles doch ich schwieg. Ich fuhr zu ihnen um meine Brüder zu sehen. Ich hatte es ihnen damals versprochen. So hielt ich es einfach aus. Sie gaben mir liebe und Halt..
Irgendwann wurde es mit dem Ritzen so schlimm. Das ich in eine Tagesklinik kam .. doch auch dort änderte sich nicht viel. Ich konnte mich ändern, aber meine Eltern taten es nicht. Sie verweigerten sich jedem Gespräch mit meiner Therapeutin. Sie liebte mich nicht..
Sie verboten mir meine Brüder zu sehen was das ganze nicht besser machte. Meine Mutter kam nicht zu meinem Abschluss in der 10 .. das brachte mich wieder zum Fall.
Und was bin ich heute?
Niemanden habe ich. Ich kann von mir nicht sagen das ich hübsch bin. Ich gehe kotzen, weil ich mich zu fett fühle. Ritze weil es mich so schmerzt. Und bis heute sieht keiner was ich gesehen habe. Ich bin nur das kleine hilflose Mädchen was lügt. Nichts ist wahr von dem was ich sage.. sagen sie. Freude empfinde ich kaum noch. Die Kälte beherrscht mein Herz.. Hass und Kälte.
Sie haben mich zerstört, auch wenn mir das keiner glaubt. Meine Kindheit sei nicht schlimm gewesen.. für mich war es der blanke Horror.. Verachtet, Gewalt.. all das habe ich in den Jahren bekommen aber keine Liebe..
Das war meine Geschichte.. ein Teil davon.. Schlimm? Ich würde sagen es gibt schlimmere. Ich stelle mich nur an. Es ist doch nichts schlimmes. So sehe ich das.
Aufgeben kann jeder, darum werde ich kämpfen!
RE: (M) eine Geschichte
in Lebensgeschichten 08.10.2012 05:11von Merlin • 42 Beiträge | 1635 Punkte
Traurige Geschichte, Lichtfee. Im ersten Moment als ich deinen Beitrag sah, dachte ich: mein Gott, wer soll denn das alles lesen? Dann begann ich zu lesen und las immer weiter. Das schien mir alles ehrlich zu sein, ohne unnötige Übertreibungen.
Ob es schlimm ist? Nein, es ist traurig. Es ist immer traurig, wenn Kinder nicht geliebt werden. Schlimm ist es, wenn Menschen, egal welche Vergangenheit sie gehabt haben, nicht ihrer Sehnsucht nach Liebe nachgehen und die Hoffnung aufgeben, sie jemals finden zu können.
Ich bin seit ein paar Jahren mit einer Frau befreundet, die ebenfalls als Kind nicht geliebt wurde, in der Schule gemobbt wurde und schon als 11jährige an Suizid dachte. Vereinzelt hat sie Albträume, die von der Kindheit herrühren. Aber sie ist ein Mensch mit einem großen Herzen und als Mensch inspiriert sie mich seit Jahren so wie nur sehr wenige andere Menschen. Ist das nicht phänomenal? Von einem Menschen, der als Kind und Jugendlicher nur gehänselt, geschlagen und angeschrien worden ist, geht in fortgeschrittenem Erwachsenenalter eine Herzlichkeit aus, die nur wenige Menschen sich bewahrt haben?
Liebe Lichtfee - du bist ein wunderbarer Mensch. Ich bin beeindruckt, wie du das alles durchstehen konntest. Und ich habe eine gute Nachricht für dich: tief in dir drin ist ein wahrer Ozean von Freude und Liebe. Wenn du dorthin kommst, spielt deine Vergangenheit keine Rolle mehr. Deine Neurosen und Psychosen werden nie ganz verschwinden - aber sie werden dich nicht mehr beherrschen. SVV wird irgendwann für dich kein Thema mehr sein. Und selbst mit Suizidgedanken, so sie denn auftreten, wirst du anders umgehen. Dein Leben kann rundum lebenswert werden.
Dass gerade du dieses Forum eröffnet hast, ist bemerkenswert. Nun sind es nur noch ein paar Wochen bis zu deiner Volljährigkeit. Wie sind deine weiteren Pläne? Bist du ohne abgeschlossene Schul-- und Berufsausbildung? Könnte man daran was ändern? Wo du nun langsam auf eigenen Füßen stehst, bieten sich vielleicht neue Möglichkeiten.
Lieben Gruß
Merlin
WENN WIR INNEREN FRIEDEN EMPFINDEN, BERÜHREN ÄUSSERE PROBLEME UNS NICHT.
Dalai Lama
"Nicht die Welt braucht Frieden, sondern die Menschen. Wenn die Menschen auf dieser Welt inneren Frieden finden,
wird die Welt Frieden finden."
Prem Rawat
DIES ERDENLEBEN, WOMIT SOLL ICH'S VERGLEICHEN ?
WIE WENN VON BOOTEN, FRÜH HINAUSGERUDERT,
KEINE SPUR MEHR ZURÜCK BLEIBT.
Kakuzo Okura
RE: (M) eine Geschichte
in Lebensgeschichten 08.10.2012 12:53von Lichtfee • 117 Beiträge | 3750 Punkte
Am 22.12 werde ich 18.
Ganz im Gegenteil lieber Merlin..:)
Ich versuche mein Leben in die Hand zu nehmen.
Ich habe meinen For Q .. befinde mich in einer schulischen Ausbildung zu Sozialhelferin die ich im Sommer beende. Da nach werde ich mein Fachabitur mit Ausbildung zu Erzieherin machen. Ich möchte mal mit Kindern arbeiten und das ist etwas was ich kann. Ich rede nicht gerne gut über mich, aber Kinder kommen gerne zu mir und ich bin gerne bei ihnen, dort stecke ich mein Herz rein.
Beim letzten Praktikum in einer Kita sagte die Leitung sie würde mich sofort einstellen wenn ich meine Ausbildung schon fertig hätte.
Dein Beispiel mit der Frau erinnert mich an was.
Frau B. Sagte letzte Woche zu mir. L. Du weißt was Kinder brauchen da du es nie bekommen hast.
Das unterscheidet mich von meinen Eltern ich kann lieben.
Das ich ein wunderbarer Mensch bin bezweifel ich, woher willst du das wissen?
Es ist bemerkenswert, vielleicht. Vielleicht würde ich sagen das du Recht hast, wenn du meine ganzr Geschichte kennen wuerdest, was du aber nicht tust. was keiner tut. Das allerschlimmste habe ich rausgelassen, da es sonst noch länger geworden waere.
Ich habe dieses Forum eröffnet, weil ich vieles kenne. Ich weiß was manche Menschen durchmachen. Ich weißbwas ich erlebe, erlebt hab.
Ich will helfen. Denn haette ich frueher jemanden gehabt waere es nun nicht so wie es ist.
Zur Zeit..ist zugegebner Maßen alles schon ziemlich scheiße auch Familirn bedingt, aber das ist eine andere Geschichte..
Alptraeume habe ich fast jede Nacht..
Aufgeben kann jeder, darum werde ich kämpfen!
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