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Dis & (Außen-)Kinder
in Persönlichkeit(-Störungen) 30.09.2012 15:17von Lichtfee • 117 Beiträge | 3750 Punkte
Es gibt Momente im Leben, da weiß man als Elternteil einfach schlicht und ergreifend nicht mehr weiter, wenn man zusätzlich zu der großen lebensfüllenden Aufgabe "Kinder" noch die Diagnose DIS, bzw. DSNNS hat.
Immer wieder stellt man sich viele Fragen, und ich möchte hier versuchen auf die aktuellsten einzugehen.
Zuerst möchte ich zwei Begriffe klären, damit keine Verwirrung entsteht:
Innenkinder: Damit ist gemeint, Anteile / Persönlichkeiten die innerhalb des Systems (siehe Begriffe) existieren. Sie können genauso "geboren" werden wie im Außenleben eines nicht-multiplen Menschen, jedoch mit dem Unterschied, dass es im System entsteht.
Ich meine mit Innenkinder nicht das „Innere Kind“ im Bezug zu einer modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten (siehe Wikipedia), sondern tatsächlich abgespaltene Teile des Selbst.
Außenkinder: Hier spreche ich von "real außen" geborene Kinder, wie sie auch ein nicht-multipler Mensch kennt
Ich setze bewusst einiges in Anführungszeichen, wobei ich dem nicht weniger Gewicht gebe, sondern daran erinnern möchte, dass es mehrere Verständis-Gedanken dazu gibt.
Zu Beginn ist es schon schwierig genug sich um die inneren Kinder zu kümmern, die inneren Teile / Persönlichkeiten oder wie auch immer man seine "Mitbewohner" nennen möchte, Halt, Sicherheit und Unterstützung zu bieten.
Besonders tragisch wird der innere wie äußere Konflikt, wenn die Außenkinder (damit meine ich im Folgenden die "realen" Kinder) durch eine Täter(-Struktur) entstanden sind (somit die Zeugung nicht freiwillig gewesen ist).
Fragen & Vorschläge / Anreize mit einem Problem umzugehen:
Können Innenkinder genauso Lernen wie Außenkinder?
Antwort: Ja und nein. Es kommt immer darauf an, wodurch die Innenkinder enstanden sind, ob sie innerlich im Koma (***Komakinder***) liegen oder nicht die Möglichkeit haben dazuzulernen.
In vielen Fällen ist es jedoch so, dass Innenkinder wie Außenkinder lernen können zu schreiben, zu kommunizieren oder generell "mitwachsen". Die Geschwindigkeit und Fähigkeiten hängen jedoch von jedem System ansich ab.
Sollte ich meinem Kind erzählen, dass ich die Diagnose DIS habe / multipel bin?
Es kommt darauf an wie alt das Kind ist, jenachdem wie alt das Außenkind ist sollte man auf folgendes achten:
- Fragen zu Symptomen ehrlich aber kind-&altersgerecht beantworten
- Es sollten keine Traumataerfahrungen in Erklärungen einbezogen werden
- Achtet darauf, was das Kind gefragt hat und bewantwortet die Frage, jedoch aufpassen nicht zu weit auszuschweifen (das könnte das Kind überfordern)
- Symptome sollten je nach Alter umschrieben werden, weshalb es Sie gibt oder warum "Mama das tut"
- Denkt daran, dass das Kind sowas auch den Schulkameraden und Lehrern erzählen kann (und auch darf!!), wählt eine Ausdurcksweise die ihm hilft und nicht schadet
Wie erkläre ich folgende Symptome der DIS:
• Selbstverletzendes Verhalten, welches sichtbar ist (Schnitte, ständige Wunden, blaue Flecken, wiederkehrende Verletzungen)
Antwort: Wieder je nach Alter ehrlich, aber nicht zu detailliert erklären, Mögichkeiten wären:
"Mama/Papa gehts manchmal nicht so gut und ist etwas tolpatischig"
"Mama/Papa fühlt sich manchmal nicht so gut und dann passiert sowas, aber das ist in Ordnung und ich achte auch mich, mach dir keine Sorgen"
"Mama/Papa hat manchmal so viele Sachen im Kopf dass es raus muß und dann kann sowas passieren"
etc. natürlich klingt das mehr nach Ausreden, aber es ist näher an der Wahrheit als zu sagen, dass man sich aus Versehen 5 Mal beim Karotten schneiden verletzt hat.
• Amnesien / Blackouts (wenn "Zeit" fehlt, man nicht mehr weiß, was man gerade getan hat, da whrl. ein Switch vorrausging)
Antwort: Bleibt bei der Wahrheit und versucht dem Kind zu erklären, dass Mama/Papa manchmal nicht mehr weiß, was passiert ist und dass es schön wäre, wenn das Kind das auch sagt, wenn es ihm so vorkommt.
Versucht immer das Kind aktiv mit einzubeziehen, aber nicht zu überfordern. Die Balance ist schwierig, jedoch helfen Lügen auch hier nicht weiter.
• Innenkinder mit Außenkindern spielen oder spielen wollen
Antwort: Erklärt dem Kind, dass "ich einfach so bin" und, dass man eben manchmal gerne mit dem Kind spielt und dabei ganz viel Freude hat.
• "Mama / Papa manchmal ganz anders heißt"
Antwort: Jeder Mensch hat viele Facetten, daher gibt es bei euch auch viele Namen, da ihr eben noch mehr Facetten habt und jene sogar einen echten Namen tragen, das aber nicht bedeutet, dass man weniger "Eltern" ist. (dieser Punkt wird noch erweitert)
• Aggressive Innenpersönlichkeiten den Kindern schaden wollen
• Depersonalisiert / Derealisiert wird
Quelle: http://dissoziation-forum.de/index.php/dis/dis-a-kinder
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